Inhaltsverzeichnis
Einführung
Willkommen zu meinem Tutorial!
Geschmäcker und Arbeitsweisen sind verschieden wie Sonne und Mond.
Die folgenden Hilfestellungen spiegeln also nur meine persönliche Arbeitsweise wider. Schlussendlich bringt jeder seine eigenen Vorstellungen und Ideen ein. Man entwickelt sich fortwährend weiter.
Ich wünsche dir also viel Vergnügen und hoffe, für reichlich Aha-Effekte sorgen zu können.
Alexander Brose
Erste Schritte
Ideen und Vorlagen - Ohne Ziel gibt es keinen Weg. Du brauchst also ein Objekt, dass du umsetzen möchtest. Das ist wichtig, um Proportionen und Grundflächen festzulegen, wovon die Grafikgröße abhängt. Hilfreich ist es, sich zunächst Vorlagen zu besorgen. Einfache Skizzen bieten auch eine tolle Hilfestellung.
Arbeitsmittel - Eine gute Maus und ein Grafikprogramm reichen schon für das kleine Glück. Nicht zu vergessen die Prise Talent als I-Tüpfelchen. Meine Erfahrung bei Grafikprogrammen ist, dass viele (ungenutzte) Funktionen nur ablenken. Deshalb arbeite ich in den meisten Fällen nur mit dem guten, alten MS Paint. Das kennt zwar keine (echten) Ebenen, bietet aber alle wichtigen Werkzeuge. Schneller als hier kann man wahrscheinlich nirgends arbeiten.
Tipp: Tolle Musik kann inspirieren! Der Arbeitsplatz sollte also wenigstens lärmfrei sein.
Zeit - Qualität geht eindeutig vor Massenproduktion. Schaffe deine Werke also lieber in Etappen aber in hoher Qualität. Es ist hinderlich, wenn Grafiken im Nachhinein noch ausgebessert werden müssen oder gar nicht erst gebraucht werden und im Papierkorb landen. Auch geübte Grafiker wie meine Wenigkeit brauchen mal mehr Zeit als zunächst vermutet.
Tipp: Übrigens kommt es mal vor, dass ein Werk misslingt. Ärgerlich aber kein Beinbruch. Erfahrungen sammelt man trotzdem.
Unterstützung - Scheue dich nicht davor, Meinungen über dein Werk einzuholen. Egal, ob noch in Arbeit oder vollendet. Außenstehende haben oft einen freieren Blick auf das Wesentliche und können dich auf Dinge hinweisen, die du nicht erkannt hättest. Es ist außerdem für Mitglieder des Forums spannend, deine Arbeiten zu verfolgen.
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Der Malprozess
Anhand des folgenden Beispiels kannst du Schritt für Schritt nachvollziehen, wie eine Grafik entsteht. Je nach Grafikset bestehen optisch Unterschiede. Dieses Beispiel basiert auf dem pak96.comic.
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1. Erste Grundrisse unter Zuhilfenahme der Basisfliese Bereits hier werden die Proportionen festgelegt. Gebäude sollten nach Möglichkeit nicht bis an den Kachelrand reichen oder gar darüber hinaus. 2. Abschluss der Grundformen und erste Farbkleckser Die Grundform sollte möglichst aus einfachen Elementen bestehen (Quader, Kegel oder Kugeln). Diese werden kombiniert. Man kann sich das wie das Zusammensetzen von Legobausteinen vorstellen - diese Arbeitsweise erleichtert das dreidimensionale Arbeiten. 3. Verfeinern der Grafik Nun wird die Grafik verfeinert. Großflächige Texturen können gezeichnet oder Dachkonstruktionen gestaltet werden. 4. Details, Details, Details... Das Auge will gefüttert werden. Aus diesem Grund sind Elemente wie Fenster und Balkone unerlässlich. Man darf es allerdings nicht übertreiben - manchmal ist weniger mehr. Was jetzt noch fehlt, kann später durch Licht und Schatten ergänzt werden (z.B. Fensterbänke). 5. Texturen vollenden Die endgültigen Farben werden verarbeitet. Jetzt geht es darum, das Gebäude durch Licht- und Schatteneffekte plastisch wirken zu lassen. Feine Details wie Balkone und Ornamente an der Fassade lassen sich oft mit wenigen Pixeln verwirklichen. Als letztes Element wird nun auch das Dach vollendet. 6. Ergänzende Details Gemeint sind jene Sachen, die sich erst als letztes einfügen lassen, weil sie andere Bereiche überdecken. Also z.B. Schornsteine, Antennen, Büsche und Bäume oder auch Fahrzeuge. 7. + 8. Leuchtfarben und Winterversion Leuchtfarben erwecken Gebäude in der Nacht zum Leben. Liegt im Spiel Schnee, kommt die Winterversion dieser Grafik zum Einsatz. |
Auszug aus spezielle Farben
Diese Farben leuchten, wenn es in Simutrans dunkel wird.
Lichtfarben
Farbe | HEX-Wert | RGB-Wert | Nacht | HEX-Wert | RGB-Wert
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0x7F9BF1 | 127 155 241 | | 0x80C3D3 | 128 195 211 | ||
0xFFFF53 | 255 255 083 | | 0xFFFF53 | 255 255 083 | ||
0xFF211D | 255 033 029 | | 0xFF211D | 255 033 029 | ||
0x01DD01 | 001 221 001 | | 0x01DD01 | 001 221 001 | ||
0x4D4D4D | 077 077 077 | | 0xD3C380 | 211 195 128 | ||
0x57656F | 087 101 111 | | 0xD3C380 | 211 195 128 | ||
0xC1B1D1 | 193 177 209 | | 0xD3C380 | 211 195 128 | ||
0xE3E3FF | 227 227 255 | | 0xFFFFE3 | 255 255 227 | ||
* | 0xFF017F | 255 001 127 | | 0xFF017F | 255 001 127 | |
* | 0x0101FF | 001 001 255 | | 0x0101FF | 001 001 255 |
Diese Farben leuchten, wenn es in Simutrans dunkel wird.
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Texturen zeichnen
Es bietet sich immer an, passende Vorbilder parat zu haben. Also ein Foto des Objektes. Dort kann man die Farben abgleichen und sich die Texturen genau anschauen. Man kann Texturen natürlich nicht 1 zu 1 übernehmen, man muss Kompromisse eingehen. Dennoch hilft es sehr, die Struktur einer Textur zu zeichnen, wenn man selbige als Beschauungsobjekt hat.
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Abschließende Tipps
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| Natürliche Farben, moderate Kontraste und sanfte Schatten verleihen dem Objekt die plastische Optik. Grelle Farben sollten vermieden werden, sofern das Grafikset nicht explizit darauf zielt. Lass dich nicht täuschen - im Spiel wechselwirkt die Grafik mit der Umgebung und zunächst blasse Farben wirken plötzlich viel kräftiger. Und: Aus der Vogelperspektive sind Fenster eher dunkel. So machen dunkelgraue Fenster einen realistischeren Eindruck. |
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| Der Comic-Stil im pak96.comic basiert auf Grafiken mit geringer Farbtiefe und den bekannten schwarzen Umrandungen. Anhand der Beispielgrafik kann nachvollzogen werden, wo Linien nötig sind und wo nicht. Manchmal muss man freilich Kompromisse eingehen. |
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| Rasenflächen solltest du nicht von hier auf jetzt am Kachelrand enden lassen. Der Grund ist, dass es in den meisten Grafiksets verschiedene Klimazonen und folglich auch Bodentexturen gibt. Es ist also besser, wenn du den Rasen zum Rand der Kachel hin aufsplittern lässt. So sieht es dann wirklich aus, als würde der gepflegte Rasen in naturbelassenen übergehen. Positiver Nebeneffekt ist das Einsparen von Speicherplatz. Große Schneeflächen der Winterversion ruhig gleich vollständig transparent lassen - die schneebedeckte Winter-Bodenkachel füllt den leeren Bereich dann aus. Auch hier wird Speicherplatz gespart. |
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| Zimmerbeleuchtungen sollten auch Zimmerbeleuchtungen bleiben. Achte also darauf, dass man die leuchtenden Fenster nachvollziehen kann. Willkürlich verteilte Leuchtfenster lieber vermeiden. Besser sind mehrere Leuchtfenster in Reihe. Gerade bei Hausecken ist das wichtig. |
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| Hilfslinien während des Malprozesses helfen beim Einhalten der Proportionen. Ohne Hilfslinien kommt man anfangs schnell in Konflikt mit der Perspektive. Steht das "Mauerwerk", entfernst du die jeweilige Hilfslinie einfach wieder. |
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| Große Fensterflächen nicht zu einfarbig gestalten! Hier tricksen wir einfach mit leichten Farbunterschieden, um Spiegelungen oder hellere/dunklere Räume vorzutäuschen. Nicht jeder Raum hat schließlich die gleiche Wand- oder Bodenfarbe. Das macht die Grafik lebendiger und lässt Glas wie Glas aussehen. |
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Das Einschneien ist mehr als nur weiße Farbe auf die Grafik zu pinseln. Du musst dir klarmachen, dass der Schnee ja von Zeit zu Zeit auf das Gebäude rieselt. Bei Schrägdächern sieht es also echter aus, wenn sich der Schnee am unteren Abschluss sammelt. Das lässt sich mit verschiedenen, ganz hellen Grautönen umsetzen. Bei Grafiken mit geringer Farbtiefe (in der Regel sind das selbstgepixelte Werke wie im pak32.comic und pak96.comic) kann man sich Arbeit sparen, indem man die Farben einfach nur austauscht. So lässt sich dann auch eine vorhandenen Textur erhalten. Anschließend pixelst du hier und dort ein paar "Störungen" dazu. Manchmal bleibt nämlich mehr Schnee liegen als an anderer Stelle. Schnee auf dem Boden darf natürlich "bearbeitet" werden. Vielleicht pixelst du einfach einen Schneeman dazu oder schiebst den Schnee zu Haufen. Manch Simuthaner möchte ja nicht auf dem sonst glatten Bürgersteig ausrutschen. Tipp: Beim Einschneien musst du gedanklich über die Grafik hinwegschweben, damit du wirklich jede Fläche einschneist, auf die Schnee gelangen kann. Es sieht unecht aus, wenn die Rasenfläche eingeschneit ist und das Dach völlig ohne Schnee. (Wir nehmen mal an, dass das Haus gut gedämmt ist gegen Kälte von außen.) |
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